Kleine Chronik der Kapelle „St. Thomas“ in Eibau
An der B 96 zwischen Bautzen und Zittau erstreckt sich an
Ebersbach in 4 km Länge der Ort Eibau. Das Dorf zeigt die typische
Charakteristik eines Oberlausitzer Straßendorfes. Die kleine Zahl
katholischer Einwohner wird erst seit Gründung der katholischen Pfarrgemeinde
Leutersdorf am 1.10.1862 erfasst,
deren Pfarrgebiet sich von Friedersdorf und Ebersbach entlang der böhmischen
Grenze bis nach Großschönau erstreckt und somit auch Eibau einschloss.
Um 1900 zählte man in Eibau sechs Familien mit zwei
oder einem katholischen Elternteil, die ihre Kinder dem Religionsunterricht
zuführten. Die Zahl der Familien wuchs auf 13
an. Die Zahl der Kinder auf etwa 20.
Um dem Religionsunterricht eine feste Stätte zu geben, schenkte im Jahre 1902 der kath. Fabrikdirektor Ernst Sprotte dem
damaligen Pfarrer Gruhl (1902-1922)
und somit der Pfarrei Leutersdorf ein zweistöckiges, leichteres Landhaus aus
Eibau. Alle neun Zimmer waren vermietet, bis auf das größte Zimmer, das
fortan dem Religionsunterricht diente und auch dem ganzem Haus die
Bezeichnung " Katholische Religionsschule" am Ort eintrug.
Nach dem
Ende des Krieges entstand eine neue Lage. Die Zahl der Katholiken stieg durch
Zuzüge rasch an. Die Frage für eine Sonntagsmesse wurde dringlich. Es war
zwar im Unterrichtsraum ein Altar errichtet worden und regelmäßig eine
Wochentagsmesse eingeführt worden. Es war aber nur für 30
Personen Platz, zu wenig für eine Sonntagsmesse. Die evangelische Gemeinde
stellte angemessene Räume zur Verfügung und half so gut es ging.
Aber der
Wunsch nach einer Kapelle wurde immer lauter. In einem Brief an den Bischof
wurde der Antrag gestellt zur Errichtung einer Kapelle. Diese wurde im
September 1963 bis 1965 gebaut und am 27.
März 1966 durch Bischof Dr. Otto Spülbeck Bischof von Meißen eingeweiht. Sie
trägt den Namen "Katholische
Kapelle St. Thomas" und
steht in Eibau August-Bebel-Str. 2.
Am 31. Dezember 2016 Abschlussgottesdienst und
Schließung der Kapelle durch bischöfliches Dekret ab 1. Januar 2017.
|